Pnot d'Arc

Osterfahrt Tour de France

Die Ardeche in Südfrankreich gilt unter Kanuten als einer der absoluten Klassiker, den jeder Paddler einmal in seinem Leben selbst erpaddelt haben sollte. Nicht zuletzt ranken sich um diesen Fluss allerlei Paddlermythen, die bisweilen auch schonmal in Paddlerlatein abgleiten können. Dies liegt zum einen an der einzigartigen Landschaft, zum anderen aber auch an der französischen Lebensart und den vielfältigen kulinarischen Genüssen der Region.
Der Kanu Bezirks 3 führt alljährlich seine „Tour de France“ genannte Osterfahrt nach St. Martin d’Ardeche durch. Wie in den letzten Jahren waren auch dieses Mal wieder einige Kanuten vom KCH mit von der Partie. Die ca. 1000km lange Anreise wurde bewusst auf den Karfreitag gelegt, um am Samstag den Markt in Pont Saint Esprit besuchen zu können. Hier wurden die nötigsten Dinge französischer Lebensart, wie Käse, Salami, Gemüse, Baguette, aber auch Lavendelseifen und Tischdecken eingekauft. Dies hielt einige Unentwegte jedoch nicht davon ab, vor dem Marktbesuch eine knackig kurze Paddeltour auf der ordentlich schnell fließenden Rhone zu unternehmen.
Am Ostersonntag stand nach einem ausgiebigen Frühstück bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen ein Kajakausflug an die Ceze auf dem Programm. Das munter dahin fließende Bächlein hatte leider etwas niedrigen Wasserstand, so dass der ein oder andere Steinkontakt nicht ausblieb. Die Schwallstrecken sowie die herrliche Landschaft machten die Fahrt abwechslungsreich und interessant. Der Höhepunkt der Tour war sicherlich die Befahrung des Mühlenwehrs vor Montclus. Dies war bisweilen eine nasse Angelegenheit, bei der es auch eine Kenterung gab. Neben der unberührten Natur, durch die sich der Fluss schlängelt sind auch die historischen Orte und die Steinbrücken äußerst sehenswert.
Kanu fahren ist beileibe nicht die einzige sportliche Aktivität, welche sich in der Gegend geradezu aufdrängt. Ausgangspunkt unserer Wanderung war der historische Ort Aigueze. Der Ort mit einem Bergfried aus dem 11./12. Jahrhundert ist von Steinhäusern und engen Gassen geprägt und bietet einen herrlichen Blick auf die Ardeche und das Rhonetal. Von hier aus starten Wanderwege entlang des Schluchtrandes zumeist durch den Wald mit herrlichen Aussichtspunkten in die Georges de l’Ardeche.
Ein weiterer Höhepunkt französischer Lebensart war der Besuch des Marktes von Vaison-la-Romaine. An den Ufern der Ouveze gelegen erstreckt sich ein riesiger Markt durch die historische Innenstadt. Hier gab es neben Unmengen frischer Lebensmittel Nougat als lokale Spezialität, sowie bunte Töpferwaren. Anschließend brachen einige Verwegene noch zu einer, wie sich später herausstellte doch recht kurzen Expedition einer Ouvezebefahrung mit den Kajaks auf. In Buis-les-Baronnies wurde eingebootet, allerdings musste bereits nach wenigen Kilometern mangels Wasser abgebrochen werden.
Unzweifelhafter Höhepunkt der diesjährigen Ostertour war die Befahrung der Georges de l’Ardeche. Einsatzstelle war die berühmte Pont d’Arc, eine ca. 60m lange und ca. 54m hohe Natursteinbrücke über die Ardeche. Bei herrlichem Sonnenschein wurde die ca. 24km lange Schlucht mit unseren Kajaks in Angriff genommen. Die interessanten Felsformationen und die Schwälle, sowie der niedrige Wasserstand ließen keine Langeweile aufkommen. Viel zu schnell war der Campingplatz in St. Martin erreicht, so dass es den ein oder anderen Paddler am nächsten Tag gleich nochmal auf die Ardeche zog, um die Strecke zu wiederholen. Vor allem die Jugend zog jedoch den Klettergarten in Grospierres vor, während wieder andere „in Kultur“ machten und zwei der schönsten Dörfer Frankreichs, Balazuc an der Ardeche und Labeaume am Fluß Beaume besichtigten.
Nach einer Woche geprägt von französischer Lebensart, mediterranem Wetter und paddlerischen Höhepunkten blieben nur noch die lange Rückfahrt ins Ruhrgebiet, sowie viele tolle Erlebnisse und Erinnerungen.