Kanucamp Mooslandl 2011
Auch dieses Jahr freuen wir uns wieder alle auf unseren Sommerurlaub im schönen Österreich – mit glitzerndem Wasser in einsamen Alpenflüssen, Fernsicht auf den Bergspitzen und lauen Sommernächten, die man mit guten Freunden und einem Glas Wein in freier Natur verbringt. Allein, die Götter – oder waren es doch die Verantwortlichen des Kanucamps? – haben Moos(!!)landl als Ort der diesjährigen JEM ausgewählt. Da fallen sie mir gleich wieder ein, die schaurigen Geschichten erfahrener Kanuten, die nach einer JEM an diesem Ort extra noch ans Mittelmeer gefahren sind um mal wieder Sonne zu sehen und ihre umfangreiche Ausrüstung zu trocknen.
Nun ist es ja heute im Internet in Blogs üblich, täglich von den Ereignissen des Lebens zu berichten. Auch auf dieser Seite soll dies also in den nächsten Tagen erfolgen.
Freitag und Samstag, 22-23.7.2011
Leider hinke ich mit meinen Vorbereitungen hoffnungslos meinem Zeitplan hinterher. Versuche also, aus der Not eine Tugend zu machen, und dem üblichen Stau am ersten Ferienwochenende zu umgehen, in dem wir erst am späteren Abend losfahren. Das klappt dann auch perfekt, alle Staus haben sich aufgelöst, ich erfreue mich an schneller Fahrt. Beim Verlassen der Autobahn dann ein Schreck: Die Straße vor mir duster, alle beide Schweinwerfer defekt. Eine vorbeikommende Polizeistreife bringt uns auf den nahen Autohof, wir geniessen noch amerikanische Gastfreundschaft einer bekannten Hamburger-Braterei und legen uns erstmal aufs Ohr. Der freundliche ADAC Pannehelfer am nächsten Tag hat gute Nachrichten: Lediglich beide Glühlampen haben sich einmütig zugleich verabschiedet, einer Weiterfahrt steht also nichts im Wege. Die Sonne scheint auch unter blauem Himmel, weiterhin kein Stau, wir erreichen Österreich. Beim Verlassen der Phyrhnautobahn beginnt es zu regnen – oder besser zu schütten. Der Regen verläßt uns auch auf den weiteren Kilometern bis Mooslandl nicht.
Auf dem Platz zunächst das übliche Ritual: Verhandeln des Stellplatzes – eigentlich auch nicht schwieriger als die Verhandlungen der Europäischen Gemeinschaft zur Rettung Griechenlands vor der Schuldenkrise. Einige angebotene Plätze muß ich leider ablehnen, da ich mit einem handelsüblichem PKW und nicht mit einem Trecker angereist bin. Bald steht aber der Wohnwagen im Regen, die Heizung läuft und für Ostern ist es gar nicht mal so kalt. Nur Spielverderber würden jetzt „Sommerurlaub“ rufen….
Sonntag, 24.7.11
Der Regen fällt gleichmäßig auf das Wohnwagendach. Tiefhängender Nebel im Tal, kein Lüftchen bewegt sich. Im Waschhaus erzählt man sich, das es jetzt den vierten Tag durchregnet. Wetter.at ist leider auch kein Trost. Nur einzelne unermüdliche Packen ihre Boote aufs Dach und fahren los. Naja, nass sind sie ja nun schon. Ich vertreibe mir die Zeit mit Lesen und dem Tippen dieses Textes. WLAN auch nur in der Hotelhalle gegenüber – das Hotel hat aber eine „Sonnenterasse“. Fernsehenpfang geht nicht, leider weiß ich daher immer noch nicht wie die diesjährige Tour de France ausgegangen ist.
Montag, 25.7.11
Heute hat sich das Wetter sogar besser als die Prognose entwickelt, fast den ganzen Tag trocken, wenn auch noch etwas kalt. Heute Abend läuft wieder mal die Heizung im Wohnwagen. Mein Mitgefühl gilt den zahlreichen Zeltcampern, zumal der Matsch auf dem Platz deutlich zugenommen hat.
Für morgen würden wir gerne mal Paddeln, aber das Chaos auf den Anmeldezetteln mit mehrfachen Streichungen läßt es spannend, wer nun morgen Paddeln wird und ob wir wohl einen Platz haben. Da weitere Wetterbesserung angesagt ist, gibt es ja morgen vielleicht sogar ein paar schöne Fotos
Dienstag, 26.7.2011
Genug ausgeruht – wir sind ja schließlich zum Paddeln hier. Als Einstieg ein einfaches Stück auf der Salza, von Gusswerk bis Weichselboden, mit einer schönen Waldschlucht, gerne „Karl May Schlucht“ genannt. Wirklich einfach zu fahren, landschaftlich wahrscheinlich sehr schön, nur ist es weiterin naßkalt mit tiefhängenden Wolken, man hat nicht so recht etwas von der Landschaft. Zeit zum Gucken wäre schon gewesen, bei insgesamt 6 Kenterungen auf der Strecke – mein Mitgefühl gilt der jungen Fahrtenleiterin, die hier auf dem Weg zum Trikot des Kenterkönigs wertvolle Punkte sammeln konnte. Der Ausstieg erfreut mit einer österreichischen Version eines automatisierten Bierverkaufs.
Mittwoch, 27.7.2011
Das im letzten Jahr eingeführte Verfahren die Tourenlisten schon morgenbds auszuhängen bedeutet eigentlich, das man nur jeden 2. Tag Paddeln kann. Da heute der erste richtig sonnige Tag ist, fällt das zuhausebleiben nicht so schwer. Ein Ausflug zum Kloster Admont mit seiner berühmten Bibliothek ist lohnend, und auf dem Weg fallen noch ein paar Fotos vom Gesäuseeinstieg an.
Donnerstag, 28.7.2011
Heute steht ein weiteres Stück Salza an, von den Örtchen Fachwerk bis Erzhalden. Leider wieder recht diesig und kalt, dafür fahrerisch sehr schön und ohne größere Probleme zu schaffen. Die Bilder geben einen leider nur unzureichenden Eindruck vom türkisen Salzawasser. Ach ja, wi schön wäre Östeerreich bei Sonne
Ruhetag, wie immer wechselnd mit Regen, aber auch ein Paar sonnigen Abschnitten. Diese ermöglichen es immerhin den Neo zu trocknen.
Samstag, 30.7.2011
Das nächste Stück Salza, von Erzhalden bis zum Stausee. Etwas schwieriger, mit größeren Schwällen, aber immer noch gut zu fahren, so daß die einzige Kenterung die des Fahrtenleiters bleibt, der partout in ein unruhiges Kehrwasser wollte. Landschaftlich sehr reizvoll, mit tiefhängendem Nebel, nur selten mal von einem Sonnenstrahl durchbrochen. Am Ausstieg dann wieder der vertraute Dauerregen. Abends Ankunft weiterer Clubmitglieder, die sich trotz meines Berichtes nicht haben abhalten lassen und fest versprechen, die Sonne mitzubringen.
— Wird fortgesetzt —
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